Donnerstag 16. März 2023
Abermals hat sich das Hacking-Kollektiv Anonymous zu Angriffen auf Russland bekannt. Diesmal attackierte eine Untergruppe Satelliten des Landes.
Das russische Satellitenkommunikationsunternehmen Russian Satellite Communication Company (RSCC) soll in letzter Zeit wiederholt Versuche beobachtet haben, seine Satellitensignale zu stören. Als Reaktion darauf entwickele Russland ein Software-Hardware-System, mit dem gezielte böswillige Störungen eines Satelliten erkannt werden können. Als Schuldigen sieht man den Westen – Anonymous sieht das anders.
Gegenüber der russischen Nachrichtenagentur TASS erläuterte der RSCC-Generaldirektor Alexey Volin, dass gezielte böswillige Störungen, die früher festgestellt wurden, nicht auf zivile Raumfahrzeuge abzielten. Dennoch seien sie gerade in der aktuellen Situation ein besonders heißes Thema. Daher sei die Schaffung eines Software- und Hardwarekomplexes unerlässlich. Das Wichtigste sei festzustellen, ob es sich um eine absichtliche oder zufällige Störung handelt. Davon würden das Ausmaß und die Geschwindigkeit der Reaktion abhängen.
„Leider ist das Thema in letzter Zeit sehr aktuell geworden, denn wir beobachten ständige Angriffe auf russische Satelliten aus dem benachbarten Gebiet“, so Volin. „Viele wissen aus Medienberichten von Versuchen, das Signal zu kompromittieren, es zu stören. […] Wir hoffen, dass wir die Sache bis Ende des Jahres abgeschlossen haben.“
Volin kündigte die Entwicklung des Software-Hardware-Systems auf dem Digital Transformation Forum an, das Teil der Russian Business Week 2023 ist. Erst zuletzt hatte Russland dem Westen vorgeworfen, zahlreiche Cyberangriffe auf wichtige Informationseinrichtungen verübt zu haben. Anstelle eines NATO-Staates bekannte sich damals das hacktivistische Kollektiv Anonymous zu den Attacken.
Anonymous bekennt sich.
Auch als Reaktion auf die jüngste Ankündigung Russlands reagierte das Kollektiv via Twitter und beschuldigte Russland, den Westen für die Angriffe verantwortlich zu machen. Anonymous erklärte, dass seine Gruppe GhostSec bereits die Verantwortung für die Angriffe übernommen und die Kontrolle über Russlands Satelliten zu habe. Die Gruppierung erklärte ferner, dass alle Stützpunkte ihnen gehören würden, und forderte Russland auf, die Schuld nicht länger dem Westen zuzuschieben.
— von Philipp Rall - futurezone.de
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